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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 153

1849 - Münster : Coppenrath
153 Androhung des Krieges, von der beraubten Nebenbuhlerin noch eine neue Kriegessteuer von zwölfhundert Talenten. Karthago war noch zu schwach, um solche Ungerechtigkeit schon jetzt zu rä- chen. Die Römer selbst konnten sich nicht sobald im ruhigen Besitze der neuen Eroberung, aus welcher die zweite römische Provinz gebildet wurde, behaupten. Wiederholt empörten sich die Sardinier und Corsen gegen ihre neuen Oberherren, und erst nach sieben Jahren der blutigsten Kämpfe (238—231) ge- lang die Unterwerfung. Nur im Jahre 235 trat eine kurze Unterbrechung ein und hiermit Friede im ganzen Umfange des römischen Reiches. Der Janustempel, welcher seit Numa's Regierung beständig offen stand, wurde geschlossen, jedoch nach wenigen Monaten wieder geöffnet. Bald nach der Unterwerfung Sardiniens und Corsicas hat- ten die Römer Gelegenheit, auch auf dem adriatischen Meere ihr Übergewicht zur See zu gebrauchen. Die Illyrier nämlich, welche am adriatischen Meere ostwärts bis Makedonien, in dem heutigen Dalmatien und Kroatien wohnten, trieben die größten Seeräubereien. Schon seit Jahren hatten sie nicht nur grie- chische, sondern auch selbst römische Schiffe gekapert. Jetzt er- schienen römische Gesandte mit bittern Beschwerden vor Teuta, der Königin dieses freibeuterischen Volkes und forderten Genug- thuung und völlige Abstellung des ehrlosen Gewerbes. Diese erklärte: „so sehr sie verhindern würde, daß ihre Unterthanen je- mals Rom angriffen, so könnte sie doch nach illyrischem Königs- recht ihnen nicht wehren, die Vortheile des freien Meeres zu benutzen." Als ihr darauf Coruncanius, der jüngste der Ge- sandten, erwiederte, daß dann die Römer sie zwingen würden, ein solches Recht abzustellen, ließ sie diesen auf der Rückreise er- greifen und ermorden. Sofort begann der Krieg gegen sie (229 —228). Die Römer eroberten, unterstützt durch die Verrätherei des illyrischen Feldherrn Demetrius von Pharus, in kurzer Zeit fast ganz Jllyrien, so daß die bedrängte Königin jetzt demüthigst um Frieden bat. Sie mußte die Regierung ihrem Sohne Pin- nens, unter Vormundschaft des treulosen Demetrius, übergeben, einen Tribut zahlen, Südillyrien und Corcyra abtreten, welches mit den Städten Epidamnus und Apollonia unter römischen Schutz kam, und versprechen, mit nicht mehr als zwei unbewaff-

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 184

1849 - Münster : Coppenrath
184 waltete Cato mit unerbittlicher Strenge sein Amt und verfolgte jede Pracht und Üppigkeit, so daß er sich den Haß der Vorneh- men zuzog. Er selbst wurde auf ihren Betrieb vier und vierzig Mal während seines Lebens angeklagt, aber jedesmal vom Volke freigesprochen, das in dem Feinde der Vornehmen seinen Freund verehrte und begünstigte. §. 44. Zweiter makedonischer Krieg gegen Perseus. (171 —168). Seit dem verhängnißvollen Tage bei Kynoskephalä hatte Philipp unablässig dahin gestrebt, die gesunkene Macht Makedo- niens wieder zu heben. Während des Krieges der Römer in Syrien gelang es ihm auch, sein Gebiet durch Eroberungen in Thessalien und Thracien zu vergrößern. Unter den eroberten Städten waren auch mehre, auf welche Eumenes, der König von Pcrgamus, Ansprüche machte. Und sofort wandte sich dieser an die Römer und erhob die bittersten Klagen über die Herrsch- sucht Philipp's und dessen kriegerische Plane. Die Römer for- derten den Philipp auf, die Eroberungen herauszugeben und sich wegen der angebrachten Beschwerden zu verantworten. Der Kö- nig gehorchte zwar; aber der Ausruf: „es sei noch nicht aller Tage Abend gekommen ')," den er in seiner Erbitterung ausstieß, zeigte deutlich sein Vorhaben, den Krieg zur rechten Stunde wie- der aufzunehmen. Sein Sohn, der junge liebenswürdige De- metrius, der mehre Jahre als Geißel zu Rom gelebt hatte, übernahm hier vor dem Senate die Vertheidigung des Vaters und wirkte nur mit Mühe Verzeihung für ihn aus. „Nur aus Achtung für den Sohn — erklärte der Senat — sei er bereit, dem strafwürdigen Vater zu vergeben." Und um den Samen der Zwietracht in die königliche Familie selbst auszustreuen und diese sicher zu verderben, gab man dem jungen Prinzen zu ver- stehen, ihm, und nicht seinem ältcrn Bruder Perseus habe man die Krone Makedoniens zugedacht. Seitdem faßte Perseus einen tödtlichen Haß gegen seinen Bruder und suchte auf alle Weise, den Nebenbuhler aus dem Wege zu räumen. Er ver- dächtigte ihn beim Vater als einen gefährlichen Freund und An- hänger der Römer, der sogar seinem eigenen Vater nach Krone J) Nondum omnium dierum solem occidisse. Liv. Xxxix, 26.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 191

1849 - Münster : Coppenrath
191 „Einst wird kommen der Tag, wo das heilige Jlium hinsinkt, Priamus selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs -)!" Nach der mörderischen Vertheidigung waren von den 700,000 Einwohnern kaum noch 50,000 übrig, die als Sklaven verkauft wurden. Die Überreste der Stadt wurden dem Erdboden gleich gemacht, und der Wiederaufbau unter Strafe des göttlichen Flu- ches verfehmt. Das karthagische Gebiet, so weit es nicht zu Numidien gehörte, ward römische Provinz unter dem Namen Afrika, mit der Hauptstadt Utika (146); das Lehenreich Nu- midien endlich drei Söhnen des Masinissa übergeben und mittelst der Zersplitterung einstweilen unschädlich gemacht. So sank Karthago, die Handelskönigin der Welt, in Schutt und Asche. Auf der Stätte, wo sie siebenhundert Jahre lang im regsten Kunsteifer stand und blühete, hauseten seitdem bis zu den neuesten Zeiten hinauf wilde Thiere und barbarische Völker; und das Meer, das einst ihre segensreiche Handelsflotte trug, war seit- dem eben so lange mit den Raubschiffen barbarischer Völker bedeckt. §. 46. Die letzten Kriege mit Macedonien und Griechenland. 148-146. Die Freiheit, welche die Römer damals den Macedoniern gelassen hatten, war nur Blendwerk. Durch die Zerstückelung des Landes in vier von einander unabhängige Bezirke waren sie gegen äußere Feinde schwach; die römischen Gesandten führten die eigentliche Regierung, das Land verarmte unter dem Drucke der Abgaben, und allgemein war der Unwille über die neue Ordnung der Dinge. Diese herrschende Mißstimmung im Lande benutzte ein Abenteuerer, Namens Andriscus, der sich für Philippus, den Bruder und Adoptivsohn des Perseus ausgab, (daher gewöhnlich Pseudo-Philippus genannt), um die macedo-- nische Monarchie wieder herzustellen. Er fand einen großen An- hang nicht nur in Macedonien selbst, sondern auch in einigen Nachbarstaaten. Mit Hülfe einer Schar tapferer Thracier un- terwarf er sich in kurzer Zeit ganz Macedonien, schlug einen 2) ” Eootzai rj/uaq, bzav noz’ oxwxzj vihog iqrj, Kat n^ia/uog xai Xaog tvti/.itxio) Tlnm/toto. Ii. Iv. 164 165

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 237

1849 - Münster : Coppenrath
237 die Athener, Gesandte in das Lager des Sulla zu schicken, um den Frieden zu unterhandeln. Als die Gesandten aber eine lange prunkende Rede hielten, in welcher sie alle Großthaten ihrer fahren aufzählten, und die Schonung der Stadt als ein Recht ansprachen; entließ sie Sulla mit den strafenden Worten: „Geht und wiederholt solche schöne Worte in euren Schulen. Ich bin nicht hier, um Geschichte zu lernen, sondern Rebellen zu züchtigen." Rach langer hartnäckiger Vertheidigung ward endlich die Stadt mit Sturnr genommen (87). Die Soldaten, durch den langen Wioerstand entflammt, machten alles nieder, so daß das Blut in Strömen floß; und raubten und plünderten auf das schrecklichste. Jedoch rettete des Römers Achtung vor Athens alten Ruhm die Stadt von gänzlichem Untergange: „Ich ver- zeihe — sagte Sulla — den Lebenden um der Todten willen." Dann verließ er das furchtbar verheerte Attika und wandte sich nach Böotien, wo die Hauptmacht des Mithridates stand. Hier siegte Sulla in zwei blutigen Schlachten, bei Chäronea und bei Orchomenos und nöthigte den Archelaus zur Flucht nach Euböa (86). Unterdessen hatte die Marianische Partei in Rom dem Cónsul Valerius Flaccus die Provinz Asien gegeben, um den Sulla zu verdrängen und den Krieg mit Mithridates zu been- digen. Allein sein Legat Flavins Fimbria, der sich von ihm verletzt glaubte, zog die Soldaten auf seine Seite, vertrieb den V. Flaccus und ermordete ihn in Nicomedien. Nun maßte sich Fimbria den Oberbefehl des Heeres an und führte auf eigene Hand den Krieg gegen Mithridates fort, und zwar mit großem Glücke. Er schlug den Sohn des Königs, verfolgte ihn bis Pergamus und zerstörte das dem Sulla ergebene Jlium. Jetzt von zwei Seiten bedrängt, wünschte Mithridates den Frieden und lud den Sulla, der bereits nach Asien übergesetzt war, zu einer persönlichen Zusammenkunft auf der Ebene von Dardanus ein. Hier wurde nun der Friede im Jahre 84 unter folgenden Bedingungen abgeschlossen: der König wurde auf sein väterliches Reich Pontus beschränkt, und mußte demnach seine Besatzungen aus der Provinz Asia und Paphlagonien zurückziehen; zu Gun- sten des Nicomedes und Ariobarzanes Bithynien und Cappado- cien räumen, außerdem 70 Kriegesschiffe ausliesern und 2,000

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 252

1849 - Münster : Coppenrath
252 Kappadocien und drang verwüstend in das pontische Gebiet ein. Er wurde aber am Halys geschlagen und mußte Kappadocien wieder räumen. Bald darauf erhielt Murena von Sulla den Befehl, die Waffen niederzulegen, und der Friede ward durch einen Vergleich wieder hergeftellt. Der dritte Krieg (74—64) war bei weitem wichtiger und erfolgreicher. Nikomedes Hl., der König von Bithynien und Schwager des Mithridates, war gestorben, und hatte die Römer zu Erben seines Reiches eingesetzt, das von diesen sofort zu einer römischen Provinz eingerichtet wurde. Allein Mithri- dates, dieser unversöhnliche Römerfeind, war gerüstet und hatte auch bereits mit Sertorius in Spanien Verbindungen angeknüpft. Mit einem großen Heere rückte er in Bithynien ein, unter dem Vorwände, des Nikomedes Sohn einsetzen zu wollen; und hie- mit war das Zeichen zum Kriege gegeben. Schleunigst eilte der Consul Aurelius Cotta zum Schutze Bithynieus herbei; er wurde aber bei Chalcedön zu Wasser und zu Lande geschlagen und mit dem Überreste seines Heeres in der den Römern treu gebliebenen Stadt Cycikus auf der Insel gleichen Namens ein- geschlossen. Da aber kam der andere Consul L. Licinius Lu- c u l l u s, ein geistreicher Mann und erfahrener Feldherr, zu sei- ner Rettung herüber. Mithridates wurde nun selbst eiugeschloffen und mit bedeutendem Verluste zurückgetrieben. Lucullus drang in der Verfolgung des Königs bis nach Pontus vor, schlug bei Cabira ein neu gesammeltes Heer desselben fast bis zur Ver- nichtung und nöthigte ihn zur Flucht nach Armenien, um hier bei dem Könige Ti grünes, seinem Schwiegersöhne, Schutz und Hülfe zu suchen. Jetzt trat eine kurze Waffenruhe ein, und Lucullus benutzte diese Zeit, um der so tief in Noth und Elend versunkenen Pro- vinz Asien durch Anordnung einer neuen Verwaltung und Rechts- pflege wieder aufzuhelfen. Hier war die Strafsumme von 20,000 Talenten, die Sulla ihr auferlegt hatte, durch den scham- losesten Wucher der römischen Ritter und deren Zollbeamten in den wenigen Jahren bereits bis zu 120,000 Talenten ange- wachsen; und mit empörender Gefühllosigkeit verfuhren die Rei- chen gegen ihre armen Schuldner. Lucullus setzte die jährlichen Zinsen auf zwölf Procent herab, verbot die Zinsen zum Capital

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 255

1849 - Münster : Coppenrath
255 Pompejus zum Andenken seines Sieges später Nicopolis (Sie- gesstadt) gründete, durch einen nächtlichen Überfall und nöthigtc ihn zur Flucht nach Colchis. Tigranes unterwarf sich dem glück- lichen Sieger ohne Schwertstreich und erhielt nun, als Freund und Bundesgenosse der Römer, sein Reich innerhalb der alten Grenzen zurück; alle Länder aber, die er neu erworben hatte, und hiemit ganz Syrien und Phönizien vom Euphrat bis an die See, mußte er abtreten und noch 6,000 Talente an Krieges- fteuer bezahlen. Hierauf durchzog Pompejus, um den Mithri- dates aufzusuchen, die Kaukasusländer Albanien und Jberien und drang bis zur Mündung des Phasis vor, kehrte aber nach ei- nem beschwerlichen und erfolglosen Zuge zurück, um auch die Völ- ker an der Ostküste des Mittelmeeres und am arabischen und persischen Meerbusen zu unterwerfen. Zunächst unterwarf er sich Syrien (64), das er nebst Phönizien zur römischen Provinz machte; hierauf Palästina, das er durch einen jährlichen Tribut von Rom abhängig machte, nachdem er Jerusalem nach dreimo- natlicher Belagerung erobert und den dort ausgebrochenen Thron- streit der beiden Maccabäischen Brüder, Hircanus und Aristo- bolus, zu Gunsten des ersteren geschlichtet hatte. Und schon rü- stete er gegen die peträischen Araber, als Eilboten den Tod des pontischen Königes meldeten. Dieser hatte unterdessen die ganze nördliche Küste des schwarzen Meeres umzogen, sich neue Streit- kräfte gesammelt und wollte jetzt, wie Hannibal, die Römer in Italien angreifen. Allein sein eigener Sohn, Pharnäces, ward an ihm zum Verräther. Er stiftete eine Empörung gegen den Vater an und wiegelte das Heer auf, daß es vou ihm abfiel. Da nahm der Verrathene Gift, welches er in seinem Schwerte immer bei sich trug, und forderte auch seine beiden Töchter, die bei ihm waren, auf, ein Gleiches zu thun, wenn sie der schmach- vollen Gefangenschaft der Römer entgehen wollten? Beide nahmen willig das Gift, welches er ihnen reichte, und starben vor seinen Augen. Bei ihm selbst aber hatte es die gehoffie Wirkung nicht, weil er sich allmälig daran gewöhnt hatte; und auf sein Geheiß mußte ihn ein galatischer Leibwächter erstechen (63). So endete Mithridates, zu Panticapäum in Tauris, acht- undsechzig Jahr alt, verlassen von seinem Heere, welches vor der Größe seiner neuen Plane zitterte, und schändlich verrathen von J

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 231

1849 - Münster : Coppenrath
231 weil sie zuletzt stimmten. So legte man durch Halbheit der Maßregeln den Samen zu neuen Gährungen. §. 56. Per Dürgerkrieg zwischen Mlarius und Sulla. 88 — 82 und der erste Krieg gegen Mithridates 87—84. Kaum waren die Bundesgenossen beschwichtigt, so drohete den Römern vom Orient aus ein eben so kluger als tapferer Feind — Mithridates Vi., König des gebirgigen Küsten-- landes Pontus am schwarzen Meere. Dieser ausgezeichnete Kö- nig, den seine Zeitgenossen den Großen nannten, hatte einen glühenden Haß gegen die Römer gefaßt, welche ihm während seiner Minderjährigkeit Großphrygien und Kappadocien entrissen hatten *). Im Vertrauen sowohl auf seine Macht als auch auf die Unterstützung der gegen die römische Verwaltung so erbitter- ten Asiaten und ihrer europäischen Grenznachbaren faßte er den Plan, die Völker des Orients zu einem großen Bunde zu ver- einen, um mit vereinter Kraft die verhaßten Römer aus Asien zu vertreiben. Zur Ausführung dieses großen Planes benutzte er die günstige Zeit, wo die Römer in Italien selbst mit dem Bundesgenossenkriege beschäftigt waren. Er vertrieb die Könige von Kappadocien und Bithynien, schlug die ihnen zu Hülfe ei- lenden römischen Statthalter Oppius und Mauius Aquilius nicht nur zurück, sondern überlieferte auch die Gefangenen einem schmählichen Tode, und war in kurzer Zeit Herr von ganz Vor- derasien, wo alle dem Sieger als ihrem Retter huldigten. Hier fielen nach einer geheim getroffenen Anordnung an Einem Tage 80,000 Römer als Opfer der Volksrache. Dann schickte er sei^ neu Feldherrn Archelaus mit Heer und Flotte nach Griechenland und rief alle Bewohner des Festlandes und der Inseln zur Frei- heit auf. Sogleich traten Athen, Böotien, Lakonien, Achaja, kurz fast ganz Griechenland ihm bei (88). Ein furchtbarer Völker- bund stand gegen Rom gerüstet; und schon drohete Mithridates, als ein zweiter Hannibal in Italien selbst einzufallen und sich Vir animo maximus, consiliis dux, miles manu, odio in Roma- nos Hannibal. Vellej. Ii. 18. — Wunderbares erzählt Plinius von der Gedächtnißkraft dieses Königs; er soll sogar eben so viele verschiedene Sprachen, als Völker seinem Scepter unterworfen waren, 22 an Zahl, fertig gesprochen haben.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 270

1849 - Münster : Coppenrath
270 Als diese Beiden von jener Unterredung nach Rom zurückgekehrt waren, rissen sie durch List und Gewalt das Consulat für das Jahr 55 an sich und zauderten nicht, auch die übrigen Punkte der Übereinkunft zur Ausführung zu bringen. Der bestochene Tribun Trebonius stellte den Antrag (lex Trebonia): daß dem Pompejus die Provinzen Spanien und Afrika, dem Crassus Syrien auf fünf Jahre und der Oberbefehl für den Krieg gegen die Parther übertragen werden sollte. Alle Einrede hiegegen blieb fruchtlos; List und Gewalt entschieden auch jetzt. Der wieder- heimgekehrte Cato, der treue Wächter der Republik, wurde von der Rednerbühne herabgerissen und aus der Versammlung ge- trieben, der Tribun Gallus in's Gefängniß geworfen und blut- rünstig geschlagen, darauf der Antrag vom Volke mit lautem Jubel gebilligt. Ebenso nahm das Volk einen zweiten Antrag des Trebonius an, wodurch dem Cäsar die Statthalterschaft in Gallien auf fünf Jahre verlängert wurde. Pompejus blieb auch nach Ablauf seines Consulats als Oberaufseher der Getreidezufuhr in Rom und ließ seine Pro- vinzen durch Legaten verwalten; der eitle, nach Kriegesruhm und Beute lüsterne Crassus dagegen ging schon im November 55 nach Syrien ab, um den Krieg gegen die Parther zu er- öffnen Dieses scythische Reitervolk hatte sich seit 254 von der syrischen Herrschaft befreiet und stand unter eigenen Königen, welche über Mesopotamien, Babylonien, Medien und über die Länder bis an den Orus und Indus herrschten. Ohne weitere Beleidigung fing er im Jahre 54 mit dem Partherkönige Ar- saces Krieg an, fiel plötzlich in sein Land Mesopotamien ein und besetzte mehre Städte. Dann kehrte er nach Syrien »zurück, und während er hier die Städte brandschatzte, die Tempel plün- derte (auch den Tempelschatz zu Jerusalem, 8000 Talente, raubte er), hatten die Parther Zeit, sich zu rüsten. Im Frühlinge des Jahres 53 unternahm er einen zweiten Zug gegen sie. Er brach abermals in Mesopotamien ein, wurde aber durch einen Ver- räther in die Wüste gelockt und unweit der Feste Carrä über- fallen und gänzlich geschlagen. In diesem furchtbaren Kampfe verlor Crassus die Blüthe seines Heeres nebst seinem eigenen Sohne. Er selbst wurde auf dem Rückzuge, bei einer Zusam- menkunft mit dem feindlichen Anführer, der ihm den Frieden an-

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 280

1849 - Münster : Coppenrath
280 das engste eingeschlossen. Allein er vertheidigte sich mit Much und Entschlossenheit; und bei einem Ausfälle gelang es ihm so- gar, die ägyptische Flotte im Hafen anzuzünden, wodurch auch ein großer Theil der anstoßenden Stadt nebst der berühmten alerandrinischen Bibliothek ein Raub der Flammen wurde. So- gar mit eigener Lebensgefahr suchte er sich auch der Insel Pha- ros zu bemächtigen. Endlich erhielt er neue Truppenverstärku«- gen aus Asien, und nun nahm der Krieg bald eine andere Wendung. Der König Ptolemäus erlitt eine große Niederlage und ertrank auf der Flucht im Nil. Jetzt ergab sich auch Ale- randria, und Cleopatra, Cäsar's Freundin, blieb die Regentin des Landes. Nachdem er die Angelegenheiten Ägyptens geordnet hatte, zog er durch Syrien gegen Pharnaces, den Sohn des Mi- thridates und König im cimmerischen Bosporus. Dieser hatte die Verwirrungen des Römerreiches zu Eroberungen in Armenien, Kappadocien und Pontus benutzt und Cäsar's Legaten, Domitius, gänzlich geschlagen. Jetzt eilte Cäsar selbst herbei und gewann bei Zela einen vollständigen Sieg über ihn (47). Ankunft und Sieg folgten so schnell auf einander, daß er seinen Schlacht- bericht in die wenigen Worte faßte: Ich kam, sah, siegte (veni, vidi, vici). Pharnaces verlor alle seine Eroberungen und bald nachher durch einen treulosen Diener auch sein Leben. §. 66. Cäsar's letzte Kriege gegen die Pompe)ancr in Afrika und Spanien. (46—45). Jetzt eilte Cäsar, der bereits in seiner Abwesenheit zum Diktator auf ein ganzes Jahr ernannt worden war, nach Rom zurück, um die hier ausgebrochenen Unruhen zu beschwichtigen. Es hatten nämlich die Tribunen Clölius und Dolabella auf einen völligen Schuldenerlaß angetragen und dadurch eine so gefähr- liche Aufregung hervorgerufen, daß M. Antonius, der Magister equitum, bereits mit bewaffneter Gewalt einschreiten mußte. Cäsar beruhigte die aufgeregten Gemüther des Volkes durch versöhnende Maßregeln und stellte die Ruhe völlig wieder her. Eine Meuterei, die unter seinen eigenen Soldaten ausgebrochen war, welche die versprochenen Belohnungen an Geld und Län- dereien verlangten, dämpfte er durch sein entschlossenes Auf-
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